Heute mal etwas in Knapes
Was ist Rhetorik? geschmökert und mich ganz gut unterhalten. Gegen die Auffassung "moderner Medientheorien", die Vorstellung eines handelnden Subjekts sei eine Fiktion, schreibt er (35):
Es geht natürlich um eine abstrahierbare Größe, doch lässt sie sich auf eine praktische Annahme zurückführen. Diese mündete in der Moderne in eine Gesellschaftsdoktrin, nach der wir es in der gesellschaftlichen Praxis mit zählbaren, biologisch-medizinisch identifizierbaren, juristisch individuell verantwortlichen (d.h. auch individuell sanktionsfähigen), politisch wahl- und entscheidungsfähigen Einzelpersonen zu tun haben, die wir im Alltag Menschen nennen.
Gesellschaftsdoktrin? In der Moderne? Ich kenne zwar "moderne Medientheorien" zu wenig, aber hat man tatsächlich die alte These vom Tod des Autors dermaßen aufgeblasen, dass dagegengehalten werden müsste, dass in der gesellschaftlichen Praxis Menschen interagieren?